Über mich

Lebenslauf

Mein Name ist Günter Weissflog. Ich bin am 22.01.1962 in Ettenhausen, einer ländlichen Gegend in der Schweiz geboren. Ich durfte als Kind noch im Wald spielen und die Natur beobachten. Mein Vater war ein sehr guter Aquarianer. Von Ihm durfte ich alles Wichtige lernen. Er sagte mir immer, wenn etwas nicht klappte: Du musst dir nur die Natur zum Vorbild nehmen, sie beobachten und begreifen, was passiert. Als ich mit 7 Jahren in die Schule kam, erhielt ich schon mein erstes Aquarium. Mit Begeisterung half ich jede Minute meinem Vater in seiner Zucht. Da man zu dieser Zeit noch keine grossen Aquarien hatte, bediente man sich einfacher Kunstoffeimer, welche man von Malern her kennt. Meine Aufgabe war, diese Eimer zu putzen damit diese wieder als Zuchtaquarium zu gebrauchen waren. Ein ganzer Heizungskeller mit ca. 60 kleinen Aquarien war unser ganzer Stolz. Als ich dann mit 15 Jahren für eine Knieoperation in den Spital musste, besuchten mich meine Eltern, und mein Vater schenkte mir zwei sehr schöne Bücher-, eines über Papageien und Grosssittiche und einen Aquarium Atlas. Ich freute mich riesig über das grosse Geschenk, aber noch schöner war die Ansage, dass ich jetzt alle Fisch und Vogelarten genau studieren solle, weil meine Eltern während meines Spitalaufenthalts eine Zoohandlung gekauft haben. Nach etwa einer Woche durfte ich nach Hause, und als erstes gingen wir nach Winterthur in die Zoohandlung. Ein riesiges grünes Krokodil war über dem Eingang auf die Fassade gemalt. Im Inneren waren unzählige Tiere, Papageien, Frösche, Beos, Aquarien, Reptilien, Hamster, Meerschweinchen….  eine richtige Zoohandlung wie man sie heute nicht mehr kennt. Diese Zoohandlung war Altershalber verkauft worden und schnell war klar, dass es viele fleissige Hände brauchte, um alles aufzuräumen und dem ganzen Durcheinander ein System zu geben. Am Mittwochnachmittag hatte ich zum Glück schulfrei und durfte mit meinem Vater zum Grosshändler, um Waren einzukaufen. Er erklärte mir alles über Einkaufspreise, benötigte Mengen, dass man auf Qualität achten muss und nicht nur auf das Preisschild etc. Ab dieser Zeit an war ich ein stolzer und fleissiger Mitarbeiter vom Grünen Krokodil. Die Geschäfte liefen gut. Zeitweise mussten zuerst wieder Kunden den Laden verlassen, bevor neue hereinkommen konnten. Meine Schwester und meine Mutter hielten den Laden sauber und füllten von Hand alle erdenklichen Leckereien ab. Mein Vater und ich durften die Kunden bedienen. Bald darauf begann ich gleich eine Strasse weiter eine Lehre als Zahntechniker. Dieser Beruf machte mir sehr grosse Freude, ja ich durfte sogar ein eigenes Aquarium im Zahntechnischem Labor aufstellen. Die Zuchten von meinem Vater waren bald ausverkauft, und er entschied sich aus Zeitmangel nun eine eigene Importstation zu eröffnen. Wir bauten einen zusätzlichen Raum und importierten jegliche Fische direkt vom Amazonas. Auf der dazumal als Fax gekommenen Angebotsliste betonten sie immer Symphysodon Diskus. Nach mehreren Anläufen gelang es mir, meinen Vater zu überreden eine Box mit 6 Tieren zu bestellen. Ich konnte diese Lieferung kaum abwarten, und als der Bescheid vom Flughafen kam war ich total nervös….   meine ersten eigenen Diskuswildfänge! Alles ging gut und mein Vater spendierte mir sein grösstes Aquarium, damit diese wertvollen Fische auch ein schönes zu Hause hatten. Ab dieser Zeit packte es mich völlig, ich sass nur noch vor dem Diskusaquarium beobachtete und beobachtete. Die Schule durfte nicht zu kurz kommen, und so machte ich noch ein Abendmatura und lernte berufsbegleitend den Beruf Eidgenössisch Diplomierter Tierpfleger. Auch legte ich eine Giftprüfung ab, welche man für den Verkauf von Medikamenten oder Pflanzendünger braucht.

Leider schlug das Schicksal eine riesige Kerbe in unser Leben. Mein Vater erlitt mit 48 Jahren einen Herzinfarkt und verstarb. Eine Katastrophe für unsere Familie. Die Zoohandlung «Zum Grünen Krokodil» wurde geschlossen. Dort wo bisher die Quarantänestation war, eröffneten wir ein kleines Geschäft, nur noch mit Zierfischen und Zubehör. Da meine Mutter mit der Situation komplett überfordert war, schlossen wir auch dieses. Ich eröffnete nach einigen Umbaufasen ein zahntechnisches Labor.

Meine geliebten Diskusfische waren aber nicht wegzudenken. In den stressigsten Zeiten baute ich sogar eine sehr schöne Diskuszucht auf. Viele tolle Begegnungen und schöne Zuchterfolge halfen dabei nie aufzugeben! Ferien wurden oft mit Diskuszielen geplant. Wir durften viele Male in Asien und Vietnam diverse Diskusausstellungen und Zuchtbetriebe besuchen.  Speziell war die Diskusreise mit Horst Köhler (Autor Diskus Brief) nach Penang. Dieser «Diskus Brief» war für mich das i

Interessanteste als Diskuszüchter. Ich besitze noch alle Hefte und lese diese heute noch. Nach einer langen Zeit und vielen interessanten Begegnungen durften wir vor 5 Jahren eine neue Diskuszucht bauen. Nach 40 Jahren Erfahrung stellen wir nun unser Futter professionell her. Die Diskuszucht wird regelmässig auf Parasiten und Krankheiten kontrolliert. Mein Ziel ist es den Diskusfisch gesund und nachhaltig zu züchten. Ich verwende kein einziges Medikament, keine Verpilzungsmittel und betreibe keine künstliche Aufzucht. Als Filter dienen mir Pflanzenaquarien uns so halte ich wieder, wie mir mein Vater einst erklärt hat.

Schaue auf die Natur, versuche Dinge zu verstehen.

Diskusfische sind Lebewesen und keine Handelswaren!

Ab dem 1 Januar 2020 haben wir nun eine Weissflog AG Diskuszucht als Familienbetrieb gegründet. Meine Frau Regula ist für die ganze Buchhaltung und für die Frostfutterbestellung zuständig. Unsere Tochter Yvonne als Tierarztassistentin steht mir bei der Zucht und aller Art anfallender Arbeit zur Seite.